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Retrospektive Bilanz des Jahres 1919

24. September 2009

Am 24. September 2009 veranstaltet das Europa Institut gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft und der Zeitschrift História eine internationale Konferenz zur Untersuchung der Ereignisse des Jahres 1919 und deren Folgen in der Weltgeschichte und in Ungarn mit Einbezug von anerkannten österreichischen, slowakischen und ungarischen Historikern.
 

Die Konferenz "Das Jahr 1919 in der Universal- und in der ungarischen Geschichte", eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Geschichtswissenschaft der UAW, der Zeitschrift História, der Arbeitsgruppe für die Geschichte Europas am Sozialforschungszentrum der UAW und des Europa Instituts Budapest, ist der zweite Teil einer internationalen Veranstaltungsserie über die Jahre 1918, 1919, und 1920, an der neben den ungarischen Historikern anerkannte Fachexperten der Periode aus Österreich, und aus der Slowakei in der Person von Prof. Arnold Suppan, Prof. Horst Haselsteiner und Prof. Dušan Kováč vertreten waren. Prof. Ferenc Glatz war der Initiator und Gastgeber der internationalen Konferenz. In seiner Einleitung hob er hervor, dass das Ziel der Veranstaltungsreihe es ist die bestehenden und die früheren nationalen „Phalanx” abzubauen und die Region betreffenden gemeinsamen Fragenkreise – die „heiklen Themen” mit inbegriffen – mit den Historikern aus den Nachbarländern zu diskutieren. Ebenfalls wünschen diese Wissenschaftstagungen dazu beizutragen, dass im öffentlichen Denken hinsichtlich der Schicksalswenden in der ungarischen Geschichte eine umfassende universalhistorische Perspektive vermittelt wird. Die Jahre 1918-1920 zählen wohl unter den Umwandlungsprozessen in Europa und auf der Welt zu den kritischste Perioden, deren Auswirkungen auf das Schicksal des Ungarntums bis heute präsent sind, und innerhalb dieses Zeitraums zählt wohl 1919 zu einer der markantesten und zugleich sensibelsten Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Auswirkungen der damaligen Ereignisse sind bis heute in Europa aber auch auf allen Kontinenten spürbar präsent, sowohl in den politischen Umwandlungen, im Strukturenwandel der Weltwirtschaft als auch im politischen Denken und in den sozialen Verhaltensformen, die auf der Ebene von Gemeinschaften und Individuen präsent sind. Das Jahr 1919 vereint in sich alle Folgen des Ersten Weltkrieges und schafft – den Vorstellungen der führenden Politiker der siegreichen Ententemächte entsprechend – eine neue Weltordnung. Es erfolgt eine drastische Neuziehung der Grenzen, es wird die Auflösung der kürzlich zusammengebrochenen historischen Reiche (Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich, Russland) sanktioniert, und es öffnet sich hiermit am östlichen Ende Europas, aber auch darüber hinaus, der Weg für das Einbrechen einer neuen Epoche der nationalstaatlichen Entwicklung. Dies ist die Zeit als die USA im internationalen Umfeld in den Vordergrund tritt und zu einem gewichtigen Faktor in der neuen Weltordnung wird. Und in 1919 wurde ebenfalls das klassische Zeitalter des Imperialismus abgeschlossen, wobei der Kolonialismus – trotz der Neuaufteilung der Kolonien – in seiner früheren Form seine Stellung und seine Legitimität verlor. Im Rahmen der Konferenz wurde die Bedeutung von 1919 aus ungarischer und welthistorischer Perspektive auf Grund von drei Schwerpunktbereichen behandelt, die einem zusammenfassenden Vortrag folgend in Form von Koreferaten diskutiert wurden. Im ersten Panel zum Thema Revolution und Gegenrevolution – roter Terror, weißer Terror hielt Prof. Ignác Romsics den zur Diskussion anregenden übergreifenden Vortrag mit internationalem Ausblick auf die Ereignisse. Tibor Hajdu (Institut für Geschichtswissenschaft der UAW) sprach im zweiten Panel über die Lage und Beurteilung der Kriegsgefangenen, der Internationalisten sowie über die Wirkung der russischen Revolution. Der Vortrag von Prof. Arnold Suppan führte die Diskussion des Themenbereichs Ungarn und seine Nachbarn in 1919 ein. Der Diskussion schlossen sich Prof. Prof. Horst Haselsteiner und Prof. Dušan Kováč an.